Unser Aufenthalt im Hotel Medelina in Curaglia verging wie im Flug. Während unserem zweitägigen Aufenthalt durften wir unser handwerkliches Können, unsere Kochkünste und auch unsere Tierliebe unter Beweis stellen.
Am Morgen starten wir von Zürich aus mit dem Zug nach Chur und weiter durch die wunderschöne Rheinschlucht in die Surselva. Vor Disentis bringt uns das Postauto in einer kurvenreichen Fahrt bis nach Curaglia. Nach einem kurzen Fussmarsch durch das Dorf treffen wir im Hotel Medelina ein. Wir werden von einer wunderbaren, hellen und freundlichen Atmosphäre begrüsst. Das frühere Altersheim wurde im Jahr 2016 renoviert und umgebaut. Seit Anfang 2017 empfängt es seine Gäste mit einer modernen aber gemütlichen Einrichtung. Was den Aufenthalt für uns noch spannender macht, ist, dass am gleichen Tag die beiden Volontäre Stephan und Walter angereist sind. Sie haben das Angebot über uns gebucht. So können wir das Angebot nicht nur selber erleben, sondern können uns direkt mit unseren Kunden darüber austauschen.
Das Hotel Medelina wird von Livia und Rico geführt. Die beiden begrüssen uns herzlich und zeigen uns gleich das Hotel und bieten uns eine kleine Erfrischung an. Da wir aber nicht zum Entspannen nach Curaglia gekommen sind, sondern um im Betrieb mitzuhelfen, bekommen wir bald unseren ersten Auftrag. Die Balkontische und -stühle müssen von der abgeblätterten Farbe befreit und abgeschliffen werden. Hinter dem Haus richten wir uns eine kleine Werkstatt ein und beginnen mit der Arbeit. Wir lassen uns zwar immer wieder von der atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Berge und das Tal ablenken, kommen jedoch gut voran. Bald haben wir den Balkonmöbeln einen neuen Glanz verliehen.
Viel Zeit unser Werk zu bewundern bleibt uns aber nicht, denn das Abendessen für die Gäste muss auch noch vorbereitet werden. Luca, ein junger Koch, ist heute Abend alleine für die Küche zuständig und führt uns in sein Reich. Mit viel Geduld zeigt er uns, wie die Karotten geschnitten und der Salat gewaschen werden muss. Der Druck steigt, als wir den Auftrag bekommen, die Bündner Rösti in der Luft zu werfen. Zum Glück landet aber fast alles wieder sicher in der Pfanne :) Sobald das Essen vorbereitet ist, beginnen wir mit dem Abwasch. Wer viel kocht, braucht nämlich auch viel Geschirr. Julia und Astrid sind heute Abend für den Service zuständig und begeistern die Gäste mit ihrer sympathischen und aufgestellten Art. Spätestens nach dem Abendessen sind alle Gäste glücklich und zufrieden.
Was uns während dem Abwaschen nochmals auffällt, ist, dass das gesamte Team einen sehr liebevollen und herzlichen Umgang miteinander hat. Dies merkt man auch gleich, wenn man im Hotel ankommt. Nachdem alle Gäste versorgt sind und die Küche wieder sauber gemacht worden ist, machen wir Feierabend. Schon bald fallen wir erschöpft in das super bequeme Bett.
Am nächsten Morgen starten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Dieses brauchen wir auch, denn wir dürfen Bauernhofluft bei Barbara schnuppern. Der Hot ist ein Partnerbetrieb vom Hotel. Barbara holt uns ab und wir fahren mit ihr nach Sumvitg auf ihren Hof.
Um uns am Anfang noch ein wenig zu schonen, dürfen wir zuerst die Eier für den Verkauf vorbereiten - das heisst putzen, stempeln und verpacken. Danach holt uns Sep ab und wir treiben die Küche auf eine kleine Weide, wo sie für ein paar Tage verweilen werden. Später gehen wir zurück zum Hof, wo wir den Grill reinigen. Sep und Barbara betreiben nämlich nebst dem Hof auch noch ein Bed & Breakfast, eine kleine Catering Firma und sie bauen Trockenmauern. Langeweile ist ihnen ein Fremdwort. Obwohl wir das Gefühl haben, erst gerade angefangen zu haben, ist es dann doch schon Zeit für das Mittagessen. Barbara hat ein richtiges Festmahl für uns vorbereitet und wir dürfen mit der Familie essen. Während dem Essen bekommen wir einen tollen Einblick in ihren Alltag. Dank den interessanten Gesprächen vergessen wir fast, wieso wir eigentlich hier sind. Sep hat dies jedoch natürlich nicht vergessen und bald machen wir uns wieder auf den Weg in den Stall. Diesmal geht es zu den Hühnern, um Eier zu sammeln. Jedes Mal wenn wir denken, dass wir alle Eier gefunden haben, finden wir noch ein weiteres. Damit wir uns nochmals richtig auspowern können, geht es danach ab auf die Weide, um das gemähte Gras zusammen zu rechen, welches wegen der grossen Trockenheit verdorrt ist. Für uns ist dies unser letzte Auftrag, denn unser Aufenthalt im Bündner Oberland ist schon zu Ende. Unserer Meinung nach ist die Zeit viel zu schnell verflogen.
Dank Livia, Julia, Astrid, Luca und Rico vom Hotel Medelina und Barbara und Sep vom Bio-Bauernhof haben wir uns unglaublich wohl gefühlt und vieles erlebt und dazu gelernt. Wir sind ein bisschen neidisch auf Stephan und Walter, die noch bis am Freitag in Curaglia bleiben dürfen.
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