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Mit dem Bernina Express nach Poschiavo

Geschrieben von Dennis | 19.01.22 15:50

Während unserer Reise durften wir die beeindruckende Panoramafahrt von Chur nach Poschiavo durch das UNESCO Welterbe geniessen und staunten nicht schlecht über die vielen Schönheiten Graubündens und des historischen Städtchens Poschiavo.

Als höchste Bahnstrecke über die Alpen verbindet der Bernina Express den Norden der Schweiz mit dem Süden. Die spektakuläre Fahrt verspricht atemberaubende Aussichten auf Gletscher, Seen, Berggiganten und beeindruckende Bauwerke der Berninabahn.

Von Chur aus starteten wir unsere Reise, bis zur Alp Grüm, wo wir unsere erste Pause einlegten. In der ersten Klasse freuten wir uns über viel Platz und die grossen Panoramafenster, welche einen Rundumblick auf die anstehenden Highlights versprachen.

Unser Weg führte uns vorbei am eindrucksvollen Morteratschgletscher, dem malerischen Lago Bianco und dem Ospizio Bernina, dem höchstgelegenen Bahnhof der Rhätischen Bahn. 

Auf der Alp Grüm angekommen, durfte selbstverständlich der berühmte Foto Spot nicht in unserem Programm fehlen. Es bot sich uns schliesslich ein grossartiges Bild, in die verschneite Winterlandschaft. 

Weiter auf unserer Reise, verliessen wir schon bald die eisige Gegend rund um den Berninapass. Im Zick-Zack-Kurs gings dann talwärts ins Valposchiavo. Der grosse Kontrast von der kargen Gletscher-Landschaft, zu den herbstlichen Wäldern, liess uns erstaunen und fühlte sich an wie eine Reise durch die Jahreszeiten.

 

Am Bahnhof Poschiavo angekommen, schossen wir dann schliesslich unser erstes Gruppenfoto. Die Teilnehmer von links: Marie Louise Rey, Brigitta Jud, Nora van Nooy.

Nach unserer Ankunft ging es zuerst einmal in die Albergo Croce Bianca zur Verpflegung. Dieses Hotel punktet mit der ausgezeichneten Lage inmitten des Städtchens und dem Restaurant mit eigenem Weinkeller. Zusätzlich werden zahlreiche Aktivitäten wie zum Beispiel geführte Wanderungen durch das Puschlav, oder Tagesausflüge mit Oldtimern angeboten. Ausserdem gibt es die Möglichkeit Mountainbikes oder Citybikes zu mieten.

Nach dem Essen und einer kurzen Entdeckungstour auf eigene Faust, trafen wir uns am Nachmittag zur Stadtführung durch Poschiavo. Das Valposchiavo wird umgangssprachlich auch als "Das Unerwartete" bezeichnet, aus diesem Grund waren wir besonders gespannt auf den Rundgang. Der Marktplatz und das Spanische Viertel waren im Bezug auf ihre interessante Architektur eine Klasse für sich. Die herausragende Rolle, welche Poschiavo in der Geschichte der Südtäler der Schweiz spielte, war an allen Ecken förmlich spürbar.

Die Via dei Palazzi, oder eben das "Spanische Viertel" genannt, gehört wohl zu den spannendsten Gegenden im Städtchen. Besonders die Entstehungsgeschichte verblüffte uns sehr.

Bis um ca. 1850 und der darauffolgenden Eröffnung des Berninapasses, gleichte das heutige Städtchen eher einem Bauerndorf. Doch mit der befestigten Verbindung von Süd nach Nord wurde insbesondere der Weintransport eine wichtige Quelle für Steuereinnahmen, die das Dörfchen auszunutzen wusste. Dadurch entwickelte es sich schnell zu einem wohlhabenden Ort. Für die steigende Bevölkerungszahl gab es aber schnell keine Arbeit mehr und eine Abwanderungswelle nach Spanien traf die Stadt. Puschlaver die es dann im Ausland zu etwas gebracht hatten, kamen schliesslich in ihre Heimat zurück und liessen die Häuser im spanischen Stil erbauen.

Eine Besonderheit von Poschiavo ist, dass diese Destination in allen 4 Jahreszeiten von besonderer Schönheit und Farbenpracht geprägt ist. Weiter auftrumpfen kann das Städtlein mit seinen gepflegten Gärten und dem Projekt "100% Valposchiavo" mit dem Ziel, dass alles was schliesslich auf den Tellern landet, vollständig im Tal produziert und angebaut wurde.

Am nächsten Tag hiess es dann für uns Abschied nehmen und uns wieder auf den Weg nach Hause machen. Der Abschluss unserer Reise führte uns nochmals über den imposanten Berninapass nach St. Moritz und von dort aus zurück nach Chur.

Auf dieser Reise gab es viel zu sehen, zu hören und zu bestaunen. An dem Erlebten werden wir uns bestimmt noch lange erfreuen, doch jetzt wollen wir das erst mal auf uns wirken lassen.

Hinweis: Die Studienreise fand im November 2021 statt.